Tag der offenen Tür: Geflüchteten- und Wohnungslosen-Einrichtung am Wiesendamm 30

Auf Einladung des städtischen Trägers Fördern & Wohnen (F&W) sind am 19.06. viele interessierte Bürger*innen zum Tag der offenen Tür der neuen Flüchtlings- und Wohnungslosen Unterkunft am Wiesendamm 30 gekommen. Wir waren dabei und berichten vom Termin.

Das Amt für Soziales, Stabsstelle Flüchtlinge und übergreifende Aufgaben sowie F&W hatten bereits Anfang Dezember letzten Jahres in einer öffentlichen Informationsveranstaltung zur
Planung und Errichtung der neuen Unterkunft ausführlich Stellung genommen.

Hintergrund sind die knappen Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete sowie der Anspruch der Freien und Hansestadt Hamburg, Wohnungslosen über das ‚Housing First‘ Programm möglichst schnell ein Dach über dem Kopf zu bieten. Auch wenn die Gesamtzugänge an Asyl- und Schutzsuchenden einschließlich denen aus der Ukraine zuletzt auf hohem Niveau stagnierten, sind aus Gründen der Menschenwürde möglichst viele Menschen aus den beengten Erstaufnahmeeinrichtungen in dauerhafte Wohnverhältnisse unterzubringen.

Da die Zuzugszahlen und der Unterbringungsbedarfe schwierig zu prognostizieren sind, wurde die neue Unterkunft am Wiesendamm 30 zunächst auf 5 Jahre als Interimslösung geplant und mit einer Regelkapazität von knapp 400 Plätzen ausgeschrieben. Die Bauarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss und am 19. Juli sollen die ersten Bewohner:innen dort einziehen.

Die vier baugleichen Wohnblöcke beherbergen auf je drei Etagen sowohl 2-Bett-Zimmer als auch Sanitär- und Küchenräume. Einige Zimmer sind mit Zwischentüren verbunden, um Familien aufnehmen zu können. Hinzu kommt ein 1-geschossiges Sozialgebäude, welches einen zentralen Wasch- und Trockenraum sowie zwei Gemeinschaftsräume beinhaltet. Die gesamte Anlage wird tagsüber von fünf Verwaltungsmitarbeitenden betreut, einschließlich eines Hausmeisters. Sie sind Ansprechpersonen in allen Belangen der Bewohner*innen.

Um eine Betreuung über die Anwesenheit der Verwaltung hinaus zu gewährleisten, wird im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements um Freiwillige geworben. Dazu gehört zum Beispiel auch der Schlüsseldienst für das Sozialgebäude. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich in einen Email-Verteiler eintragen lassen, unter: sozialraummanagement@hamburgnord.hamburg.de

Während des Rundgangs wurde immer wieder die Frage gestellt, warum statt der Interimslösung nicht eine dauerhafte Wohn-Bebauung priorisiert wurde, die nach 5 Jahren dem Wohnungsmarkt zur Verfügung steht. Jedoch gibt der vom Bezirksamt Hamburg gezeigte Bebauungsplan HH-Nord 41 eine gewerbliche Nutzung vor. In diesem Areal seien nach ersten Entwürfen Bürotürme inklusive Gastronomie geplant. Die Sondernutzung als öffentlich-rechtliche Unterbringung ist daher zeitlich begrenzt.

Abschließend riefen die Mitarbeiterinnen von F&W die Anwesenden auf, frühzeitig den Kontakt zu den Bewohner:innen zu suchen, Hilfe anzubieten und Hemmschwellen trotz anfänglicher Sprachbarrieren abzubauen. Das Bezirksamt hat eine eigene Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement aufgebaut. Kontakt kann per Email an Frau Petra Kathy Remek gesucht werden: petra.remek@hamburg-nord.hamburg.de

Wir wünschen dem Projekt viel Erfolg!

Frank Stümpert für die Volt-Fraktion Hamburg-Nord.

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