Rollback der Mobilitätswende voll im Gange – PKW und Fahrräder endlich gleich behandeln

Bei der Sitzung der Bezirksversammlung Altona am 26. Juni wurde deutlich, wie stark sich der Konflikt um Verkehrsflächen in unserer Stadt verschärft. Während der Senat plant, den „Parkdruck“ in allen Stadtteilen zu erheben, um bei zukünftigen Straßenbauprojekten die Bedürfnisse des ruhenden Kfz-Verkehrs besser zu berücksichtigen, fordert die FDP-Fraktion auf Bezirksebene noch weitergehende Maßnahmen.

Aufgrund der angeblich hohen Beschwerdelage bezüglich des Ausbaus von Fahrradabstellanlagen, möchte die FDP-Fraktion Altona in Drs. 22-1117 deren weiteren Ausbau erschweren. Sie fordert einen Katalog zu prüfender Voraussetzungen für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur. Ähnliche Prüfungen für andere Verkehrsträger sind jedoch nicht vorgesehen.

Dieses Vorhaben ist einseitig und ignoriert den dringenden Wunsch vieler Altonaer*innen nach wohnortnahen Abstellmöglichkeiten für ihre Fahrräder. Eine vom 16. Mai bis 13. Juni 2024 durchgeführte Beteiligung über ein digitales Format machte den enormen Bedarf an Abstellmöglichkeiten im Bezirk deutlich. Bürger*innen in Altona meldeten während des kurzen Zeitraumes rund 1.000 Bedarfe für (Lasten-)Fahrradbügel. Dieses Ergebnis ist eine klare Aufforderung, die Wünsche der Bürgerinnen bei der zukünftigen Planung stärker zu berücksichtigen.

Patrick Fischer, Co-Vorsitzender der Volt Fraktion in der BV Altona: “Wenn es unser Ziel ist, die Balance zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern zu verbessern und die Mobilitätswende aktiv voranzutreiben, müssen die Bedarfe aller Verkehrsteilnehmenden vor Ort berücksichtigt werden. Deshalb wollen wir kontinuierlich die Bedarfe für Fahrradabstellanlagen erheben. Somit erhalten wir die nötige Datengrundlage, um neben dem durch die BVM erhobenen KfZ-Parkdrucks, auch die Wünsche der Bürger*innen zum Fahrradparken zu berücksichtigen. So möchten wir endlich die bisherige Schieflage in der selbstverständlichen Finanzierung der öffentlichen Abstellmöglichkeiten zugunsten der PKW und zulasten der Fahrräder beheben.”

Im Rahmen des Alternativ-Antrags der Volt-Fraktion “Wünsche der Bürger*innen Ernst nehmen und Park-Bedarfe gleichberechtigt berücksichtigen” wird das Bezirksamt aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln, das gezielt Maßnahmen vorsieht, um die Fahrradabstellanlagen im Bezirk schrittweise an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Dabei soll insbesondere in den dicht besiedelten Quartieren Altonas die Erfassung der Bedarfe an Fahrrad- und Lastenradabstellplätzen systematisch erfolgen.

Das Bezirksamt wird ferner beauftragt, regelmäßig – mindestens alle fünf Jahre – eine systematische Bedarfsabfrage im Rahmen einer DIPAS-Befragung durchzuführen. Diese soll die Grundlage für die bedarfsgerechte Ausstattung mit Fahrradabstellanlagen bilden und so die nachhaltige Entwicklung im Bezirk Altona weiter vorantreiben.

Der Antrag wurde für die weitere Beratung in den Mobilitätsausschuss überwiesen.

Hintergrund

Der Bezirk Altona steht vor einer wachsenden Herausforderung im Bereich der Verkehrsplanung: Der Konflikt zwischen verschiedenen Verkehrsträgern verschärft sich, insbesondere im Hinblick auf die Bereitstellung ausreichender Abstellmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge (KfZ) und Fahrräder. Um eine ausgewogene und nachhaltige Mobilitätsentwicklung zu fördern, setzt die Volt Fraktion in der Bezirksversammlung Altona auf eine gerechte Einbindung ALLER betroffenen Bürgerinnen und Bürger.

Für Rückfragen:
Patrick Fischer (Co-Fraktionsvorsitzender von Volt Altona)
patrick.fischer@volteuropa.org
0178 3479465

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