Die 244 Schutzplätze der sechs Hamburger Frauenhäuser reichen nicht aus, um allen Schutz suchenden Frauen und ihren Kindern einen Platz anbieten zu können. So kommen auf jede Frau die einen Platz bekommt mehr als zwei Frauen, die abgewiesen werden müssen. Dies führt auch dazu, dass die Frauenhäuser fortlaufend an ihrer Auslastungsgrenze arbeiten. Kompensiert werden kann der Mangelbetrieb nur dadurch, dass Frauen an Häuser in Schleswig-Holstein und Niedersachsen vermittelt werden. Hamburg muss rund 200 Schutzplätze zusätzlich schaffen, um dem eigenen Bedarf gerecht zu werden.
Hanna Schmidt, Co-Fraktionsvorsitzende der Volt Bezirksfraktion in Altona, hat in der Bezirksversammlung allerdings auch darauf hingewiesen, dass Hilfsangebote für Frauen allein das Problem häuslicher Gewalt nicht lösen werden. Stattdessen muss den Gewalttaten selbst – ob nun körperlicher oder psychischer Natur – gesamtgesellschaftlich entschieden entgegengetreten werden. Dies betrifft die Erziehung von Jungen und mit welchen Vor- und Rollenbildern sie sozialisiert werden sowie die Art und Weise, wie wir alle in unserem direkten Umfeld auf frauenfeindliche Verhaltensweisen reagieren.
Die Bezirksversammlung ist in der Sitzung am 24.04.2025 einer Empfehlung des Sozialausschusses gefolgt und hat nun einen Antrag beschlossen, der die Einrichtung eines weiteres Frauenhauses in Altona bzw. Hamburg fordert. Die Sozialbehörde wird in dem Antrag außerdem gebeten, die Frauenhäuser insgesamt zu stärken und auch personell und wirtschaftlich so auszustatten, dass auch eine verbesserte psychologische Betreuung von Frauen und ihren Kindern möglich ist.
Die Rede von Hanna Schmidt auf Instagram: https://www.instagram.com/reel/DI157SNuupG/?utm_source=ig_web_copy_link
Der Antrag ist hier abrufbar: https://sitzungsdienst-altona.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1016544