Die Volt-Fraktion in Eimsbüttel hat gemeinsam mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag für ein tierschutzgerechtes und stadtverträgliches Management von Stadttauben in die Bezirksversammlung eingebracht. Ziel ist es, ein bezirkliches Stadttaubenkonzept zu entwickeln, das sowohl die Lebensbedingungen der Tiere verbessert als auch die Belastungen für Anwohnende und Gewerbetreibende reduziert.
Stadttaubenproblematik an zentralen Orten
In Eimsbüttel mehren sich Beschwerden über größere Taubenschwärme an stark frequentierten Orten wie dem Isemarkt, dem Bahnhof Dammtor oder der Osterstraße. Die Tiere stammen ursprünglich von verwilderten Haustauben ab und finden in der Stadt kaum geeignete Nahrung. Die Folge sind gesundheitliche Probleme, Elendserscheinungen bei den Tieren und hygienische Belastungen im öffentlichen Raum.
„Wir wollen keine Bekämpfung, sondern eine Lösung, die sowohl dem Tierschutz als auch dem Stadtbild gerecht wird“, betont Sören Horn, Fraktionsvorsitzender von Volt.
Betreute Taubenschläge nach dem Augsburger Modell
Kern des Antrags ist die schrittweise Einrichtung betreuter Taubenschläge nach dem Vorbild der Stadt Augsburg. Der erste Standort soll unter der Hochbahntrasse am Isemarkt entstehen. Weitere Schläge an anderen Hotspots im Bezirk sollen folgen.
Die Vorteile betreuter Taubenhäuser liegen auf der Hand:
- Die Tiere erhalten artgerechtes Futter, was ihre Gesundheit verbessert.
- Der Großteil des Kots fällt im Schlag an – öffentliche Plätze bleiben sauberer.
- Durch systematischen Eieraustausch kann die Population tierschutzgerecht reguliert werden.
- Die Belastung für Anwohnende, Passant*innen und Gewerbetreibende nimmt spürbar ab.
Ein ganzheitliches Konzept für Eimsbüttel
Die Fraktion Volt fordert in ihrem Antrag:
- Den Aufbau erster Taubenhäuser, beginnend am Isemarkt
- Die Entwicklung eines bezirklichen Stadttaubenkonzepts
- Ein mobiles Eiertauschprogramm für Standorte ohne feste Taubenschläge
- Ein tragfähiges Finanzierungskonzept mit Beteiligung von Stadt, öffentlicher Hand, Gewerbe und Sponsor*innen
- Die Einrichtung einer bezirklichen Koordinationsstelle zur Umsetzung und Betreuung
- Eine begleitende Aufklärungskampagne zur Förderung von Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung
Die Kosten für ein Taubenhaus liegen laut Antrag bei etwa 20.000 Euro für Bau und Aufstellung, die jährlichen Betriebskosten (Fütterung, Pflege, Betreuung) bei rund 60.000 Euro. Erste finanzielle Unterstützung ist bereits zugesagt: Die Angelina Meinecke Stiftung fördert den Aufbau eines geplanten Taubenhauses am Schlump mit 15.000 Euro.
„Mit diesem Ansatz verbessern wir nicht nur das Stadtbild, sondern reduzieren auch Tierleid“, sagt Lisa Turan, zubenannte Bürgerin der Volt-Fraktion. „Ein modernes, solidarisches Stadttaubenmanagement ist ein Gewinn für alle – für Mensch und Tier.“
Kontakt für Rückfragen:
Volt Fraktion Eimsbüttel
Ansprechpartner: Hr. Christian Grohganz
Mail: fraktion.eimsbuettel@volteuropa.org
Telefon: 040 72374005